Gleichzeitig mit dem Jesuitenbibliothekssaal (heute Barocksaal) wurde das im ersten Stock des NW-Flügels befindliche Refektorium im barocken Sinne prunkvoller ausgestaltet. Schon das Holzportal weist auf den Innenseiten Doppelsäulen und aufwendige Schnitzereien sowie Einlegearbeiten auf. Zu beiden Seiten des langgestreckten Saales öffnen sich Fenster zum ehem. Universitätshof bzw. in den rückwärtigen Garten, die durch das hier höhere Niveau von außen gesehen ebenerdig liegen. Die Fensternischen sind mit großlappigen Akanthusstuck überzogen. An den Wänden zwischen den Fenstern hängen monumentale Gemälde mit Heiligendarstellungen, die kleinen Stuckkartuschen darüber zeigen Name und Wappen der ursprünglichen Spender. Wegen Baugebrechen musste die Decke im Jahre 1904 ausgewechselt werden. Der Raum hat dennoch seine barocke Repräsentanz bewahrt und dient glücklicherweise immer noch seiner ursprünglichen Funktion entsprechend - als Speisesaal.
Quelle: Resch, Wiltraud/Mudrák, Attila: Die Stadtkrone von Graz,
Andreas Schnider Verlagsatelier, Graz u.a.: 1994, S. 43.