Das ehemalige Jesuitencollegium,
heute Priesterseminar, Bürgergasse 2
Als Gegengewicht zur überwiegend protestantisch gewordenen Stadt und zur protestantischen Stiftsschule berief Erzherzog Karl II. von Innerösterreich 1572 die Jesuiten ( die 1540 gegründete Societas Jesu ) nach Graz, wo ihnen der Pfarrhof der Ägydiuskirche überlassen wurde. Im selben Jahr noch begann der Bau des Collegiums. Bereits 1573 waren der Nord- und Ostflügel fertiggestellt und die Jesuiten nahmen mit der Eröffnung eines Gymnasiums ihre Lehrtätigkeit im Sinne der katholischen Gegenreformation auf. Die Schülerzahl stieg rasch an, schon 1585 konnte eine philosophische und theologische Universität im Collegium gegründet werden. Noch vor dem Ende des 16. Jahrhunderts erfolgte die Erweiterung zu der bestehenden Vierflügelanlage mit dem großen Innenhof. In der Bürgergasse bestand ein Übergang zur Ägydiuskirche, die den Jesuiten als Ordenskirche übergeben worden war.